Notinseln schaffen mehr Sicherheit für Kinder in Augsburg

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Die Stadt Augsburg ist nun Partner des bundesweiten Projektes, das Kindern in Not- und Gefahrensituationen Schutz bieten soll. Alle Einzelhandels-, Dienstleistungs oder Gastronomiebetriebe, die den Notinsel-Aufkleber an ihrer Tür oder im Schaufenster anbringen, signalisieren Kindern: „Wo wir sind, bist du sicher.“ Deutschlandweit gibt es an über 230 Standorten bereits circa 19.000 Geschäfte, die das Notinsel-Symbol an der Tür anbringen und somit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens im öffentlichen Raum leisten. Teilnehmen können Betriebe wie Bäcker, Metzger, Friseure, Apotheken, Cafés oder Banken sowie öffentliche Einrichtungen.

Zeichen für Zivilcourage setzen

„Dieses Projekt lebt von der Beteiligung möglichst vieler Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe, die damit ein Zeichen für ihre soziale Verantwortung und Zivilcourage setzen.
Zudem stärken gemeinsame Projekte generell den Zusammenhalt der Gewerbetreibenden untereinander und tragen so zu einer besseren Vernetzung bei“, betont Schirmherrin und Bürgermeisterin Eva Weber.

Bei der Umsetzung arbeitet die Wirtschaftsförderung Stadt Augsburg eng mit dem Bildungsreferat
zusammen. „Das Projekt Notinsel hilft dabei, mehr Sicherheit und Hilfe in Notsituationen für unsere
Kinder zu schaffen. Dementsprechend werden wir ab dem neuen Schuljahr allen Grundschülern
das Symbol und seine Bedeutung nahebringen und dadurch wichtige Aufklärungsarbeit bei Kindern und Eltern leisten“, so Hermann Köhler, Bildungsreferent der Stadt Augsburg. Als weiteren Partner hat die Stadt Augsburg die Polizeiinspektion Mitte dabei, die ebenfalls bei Schulbesuchen auf das neue Projekt aufmerksam machen wird.

Kompetente Hilfe für Kinder

Für die teilnehmenden Betriebe fallen keinerlei Kosten oder Gebühren an. Sämtliche Ausgaben für Lizenzgebühren sowie für den Druck des Werbe- und Informationsmaterials werden von der Stadt Augsburg als Träger übernommen. Eine Handlungsanweisung im Geschäft erläutert den Mitarbeitern, wie sie im Notfall eine Hilfskette in Gang setzen, indem sie beispielsweise die Notrufnummer wählen oder die Eltern verständigen. Auf diese Weise können Kinder in Not die gekennzeichneten Geschäfte aufsuchen und sicher sein, dass sie dort kompetente Hilfe finden.
Außer für Kinder können die Notinseln auch als Anlaufstelle für hilfesuchende Frauen oder orientierungslose Senioren dienen und bieten dadurch einen klaren Mehrwert für unterschiedliche
Alters- und Zielgruppen. Wesentlich ist dabei vor allem, dass eventuelle Barrieren auf der Suche
nach Schutz beseitigt werden.

Notinseln gibt es bereits seit einigen Jahren im Landkreis Augsburg. Hier fühlen sich Betriebe teilweise allein gelassen: „Wir haben nie mehr etwas gehört”, sagt Heidi Denkel-Rodin, Inhaberin des Optikuss Welden. „Wir hätten uns mehr Unterstützung und Anleitung gewünscht. Die Kinder nehmen es gut an, aber niemanden interessiert es, was vor Ort und in der Praxis passiert.” Stephan Mayr von der Wirtschaftsförderung Augsburg betont auf Nachfrage von liesLotte, dass die Geschäfte in Augsburg begleitet werden sollen. Zudem ist auch eine Erfassung geplant, wie oft die Notinseln in Anspruch genommen werden.

Betriebe, Firmen und Geschäfte, die gerne zu einer Notinsel werden möchten, können sich unter der E-Mail-Adresse notinsel@augsburg.de bei der Wirtschaftsförderung Stadt Augsburg melden.