Wenn Essen krank macht …

Kind in der Paediaterie
HINWEIS: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr (Erscheinungsdatum: 19. September 2022). Es kann sein, dass Inhalte dieses Artikels sich geändert haben. Hier geht es zu unseren aktuellen Meldungen.

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Gerade bei Kindern treten Allergien häufig als Nahrungsmittelallergien auf. Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Josefinum Augsburg bietet neben der allgemeinen Grundversorgung und der Notfallmedizin spezialisierte Leistungen auf höchster Stufe auch in der Kinderallergologie.

So lecker Erdnüsse, Wal- und Haselnüsse, Cashewkerne, Mandeln oder Pistazien schmecken, gerade für einen kleinen Energiekick zwischendurch, so kann der Genuss für manche unschön enden. Denn gerade diese Hülsen-, Stein- und Schalenfrüchte können ebenso wie Kuhmilch und Hühnereiweiß allergische Reaktionen, die den gesamten Körper betreffen, in nur wenigen Sekunden oder Minuten auslösen: von Rötungen und Quaddeln auf der Haut über Schwellungen, Juckreiz und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Notsituationen.

Im Zweifel: Notarzt rufen!
Wenn die Atemwege zuschwellen oder der Blutdruck absinkt, muss so schnell wie möglich ein Notarzt gerufen oder die nächste Notaufnahme aufgesucht werden. „Wir können den kleinen Patientinnen und Patienten in Form von einer Adrenalingabe in den Muskel, Sauerstoffgabe, speziellen Inhalationen oder anderen Maßnahmen schnell Erleichterung schaffen“, so Dr. Zuzana Korinekova, Funktionsoberärztin und Kinderallergologin.

Auslöser finden
Auch wenn in vielen Fällen klar ist, was der Auslöser für eine Anaphylaxie, also einen allergischen Schock, oder eine andere allergische Reaktion war, so sollte auf jeden Fall durch einen Allergietest das vermutete Allergen „dingfest“ gemacht werden. Dies geschieht in der allergologischen Sprechstunde, in der die betroffenen Kinder sodann ein Notfallset, einen Notfallbehandlungsplan sowie einen Anaphylaxiepass, aber auch Beratung für die gesamte Familie erhalten.

Toleranzentwicklung
Kleinkinder verstehen nicht, warum sie bestimmte Dinge nicht essen dürfen. Es ist nicht einfach, immer das Notfallset dabei zu haben und zu erklären, wie es genutzt wird, wenn das Kind in der Obhut anderer ist. Die gute Nachricht: „Bei manchen Nahrungsmittelallergien – beispielsweise Kuhmilch und Hühnereiweiß – verlieren die meisten Kinder, die mit einem Jahr eine Allergie haben, diese bis zum Ende der Kleinkindzeit“, beruhigt Dr. Korinekova. Kinder entwickeln oft eine Toleranz gegenüber dem Allergen, selbst wenn der Allergietest anschlägt. Eine Provokationstestung, die stationär unter äußerst sicheren Bedingungen stattfindet, kann dann Aufschluss geben. „Haben die Kinder eine Toleranz entwickelt, verbessert das die Lebensqualität der Familie enorm.“

Neu: Erdnuss-Hyposensibilisierung
Seit letztem Jahr gibt es erstmals eine Hyposensibilisierung gegen ein Nahrungsmittel, nämlich der häufig allergieauslösenden Erdnuss. Nach einer Überweisung in die allergologische Sprechstunde kann diese allergenspezifische Immuntherapie stationär aufdosiert und dann ambulant werden. „Ich glaube, dass in den kommenden Jahren auch weitere Präparate zur Hyposensibilisierung mit Nahrungsmitteln – z. B. mit Baumnüssen – auf den Markt kommen werden“, macht Zuzana Korinekova betroffenen Familien Hoffnung.

www.josefinum.de