Gedanken über Menschenfeinde

Herausgeber Uta Börger schaut in die Kamera

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Ich bin in der DDR aufgewachsen und gehöre zu einer Generation, die sich quasi täglich im Geschichtsunterricht mit dem zweiten Weltkrieg, den Völkermorden und den Konzentrationslagern befasste. Dieses Wissen hat mich geprägt und meine Einstellung für den Frieden geformt.

Ich sehe die Gefahr, die derzeit von rechtspopulistischem Gedankengut ausgeht. Ich nehme mit Betroffenheit wahr, wie dieses die Menschenrechte und unsere pluralistische Gesellschaft angreift und Menschen bedroht.

Und ich frage mich immer wieder, woher all der Hass kommt? Die Forschung trägt zusammen, dass sich menschenfeindliche Personen nur in der Gruppe stark fühlen, empfinden sich im Nachteil, haben Ängste und werten sich selbst durch vermeintlich Schwächere auf. Sie haben Vorurteile verinnerlicht und wohl nie selbst überprüft.

Um Vorurteilen vorzubeugen, betonen Wissenschaftler:innen, müssen diese bereits in der Schule und der Erziehung thematisiert werden. Kinder müssen die Gelegenheit bekommen, ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, das nicht zu stark von Gruppen abhängt. Sie sollten die Erfahrung machen, wie sich unterschiedliche Menschen gegenseitig helfen können.

Je mehr wir über eine vermeintlich fremde Gruppe wissen, je mehr wir direkten Kontakt erfahren, je mehr gemeinsame Ziele entwickelt werden, desto eher lassen sich Vorurteile und Fremdenangst überwinden.

Margot Friedländer, 103-jährige Holocaust-Überlebende, sagte kürzlich in einem Interview:

„Wir sind doch alle Menschen, kommen auf dieselbe Art und Weise auf diese Welt. Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.”

Die gesamte liesLotte-Redaktion spricht sich entschieden gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Wir positionieren uns für die konsequente Bekämpfung rechter Ideologie und Gewalt. Der Erhalt der Menschlichkeit und des Friedens geht uns alle an!

Lasst uns unsere Stimmen erheben für Freundschaft, Solidarität und Verständnis zwischen allen Menschen.

Eure
Uta Börger

– Repost vom 01.02.24 –