SISTERHOOD: Unglück oder Glück? – die Weibliche Zahl 13

Grafik Sisterhood Adobe Stock Maria Skrigan

Die Zahl 13 – eine Zahl, die heute fast ausschließlich mit Unglück in Verbindung gebracht wird. Freitag, der 13. als gefürchteter Pechtag, Hochhäuser ohne 13. Stock, Hotels ohne Zimmer 13 – das moderne Bild dieser Zahl ist von Aberglauben geprägt. Doch was, wenn die 13 ursprünglich eine heilige, weibliche Zahl war? Eine Zahl, die Intuition, Transformation und den Rhythmus des Lebens verkörpert?

In alten Zeiten galt die 13 als Zahl der Weiblichkeit. Sie entspricht den 13 Monden eines Jahres, den 13 Menstruationszyklen, die den Körper der Frau mit dem Rhythmus der Natur verbinden. In vielen matriarchalen Kulturen stand sie für das Mysterium des Lebens, für Geburt und Erneuerung. Die Große Göttin wurde oft mit 13 Aspekten verehrt, von der jungfräulichen Schöpferin bis zur weisen Alten.

Doch mit der Verdrängung der alten, zyklischen Weltbilder durch den linearen Sonnenkalender wurde auch die 13 an den Rand gedrängt. Der Mondkalender wich dem gregorianischen System mit seinen zwölf Sonnenmonaten, und mit ihm geriet die Kraft der 13 in Vergessenheit.
Was einst für die weibliche Intuition und das Unsichtbare stand, wurde vor allem vom aufkommenden Christentum verteufelt.

Die 13. Fee im Märchen von Dornröschen, die tief im Wald wohnt, ist nicht eingeladen zum Fest – sie bleibt ausgesperrt. Und so steht die 13. Fee für das Unsichtbare, das Dunkle, das Wilde in uns. Doch alles, was wir verdrängen, kehrt irgendwann im unpassendsten Moment zurück. Dann poltert sie mit heftigem Schritt, mit Zorn und Vehemenz in den eigenen Thronsaal!

Die 13 ist eine Zahl des Wandels, der tiefen Transformation. Wie Dornröschen, das sich an der Spindel sticht und in einen langen Heilschlaf fällt, lädt sie uns ein, durch die dunklen Kammern unserer Seele zu wandern, uns mit unseren verborgenen Kräften zu verbinden.
In der Stille wartet die 13. Fee – jene uralte Instanz, die uns erinnert, dass Weisheit, Magie und weibliche Kraft nicht verloren sind. Sie wartet auf unsere Einladung, um mit Zaubersprüchen und Heilkräutern das große Fest unseres Lebens zu bereichern.
Es ist an der Zeit, die 13 aus ihrem Schatten zu befreien. Sie ist keine Unglückszahl – sie ist eine Zahl der Weiblichkeit, des tiefen Wissens, der Rückverbindung mit dem uralten Rhythmus des Lebens. Tanzen wir Frauen mit ihr voller Wildheit in eine neue Zeit!

Von Uta Börger.

Buchtipp

Foucher Göttinnen Buchtipp

Joanne Foucher begibt sich auf die Suche nach den bei uns wohnenden Göttinnen und bringt sie uns in diesem Buch sehr nah. Dieses Buch ist eine Symbiose aus wissenschaftlicher Recherche und den Erfahrungen aus fünfundzwanzig Jahren gelebter Spiritualität. In diesem Buch tritt sie uns im Jahresrad in ihren Erscheinungen als Greisin, Mädchen, Liebende und Mutter entgegen, als Mutter der Elemente und zuletzt als Große Mutter.
Zu jeder dieser Göttinnen und Archetypen gibt es Namen, Überlieferungen, Sagen, zugehörige Erscheinungen in der Natur und alte Orte in verschiedenen Regionen unseres Landes, die unsere Wurzeln lebendig werden lassen.

Verlag Neue Erde, ISBN 978-3-89060-767-2, 18 €

 

Illu: Adobe Stock Maria Skrigan